Rebsorte
Albariño / Alvarinho
Alvarinho, auf Spanisch Albariño, stammt aus dem Nordwesten der Iberischen Halbinsel, wo sie beiderseits des Flusses Minho wächst – in Portugals Region Vinho Verde und im spanischen Galicien, vor allem in der DOP Rías Baixas. Obwohl sie erstmals 1843 beschrieben wurde, gilt sie als uralte Sorte. In der Region entdeckte, bis zu 300 Jahre alte Rebstöcke deuten darauf hin, dass sie schon lange vor ihrer schriftlichen Erwähnung kultiviert wurde. Der Name der Sorte heißt so viel wie „die Weiße vom Rhein“ und tatsächlich dachte man lange, sie sei einst auf dem Jakobsweg mit Mönchen nach Galicien gekommen und mit dem Riesling verwandt. Zumal sie tatsächlich ähnlich vielseitig ist. Doch mittlerweile ist klar, dass sie aus der Region stammt und mit dem dort ebenfalls heimischen Loureiro verwandt ist. Mit rund 2.000 Hektar in Portugal und etwa 3.500 Hektar in Spanien bleibt Alvarinho regional konzentriert, hat sich aber international einen Namen gemacht.
Die Rebe reift früh, ist anfällig für Mehltau, aber erstaunlich widerstandsfähig gegen Trockenheit – eine wertvolle Eigenschaft im vom Atlantik geprägten Klima mit heißen Sommern und viel Regen. Typisch sind Weine von leuchtender Frische und aromatischer Intensität. Lindenblüte, Orange, reifer Pfirsich und feine Kräuternoten verbinden sich mit lebendiger Säure und salziger Mineralität. Alvarinho zeigt, dass Fülle und Frische sich nicht ausschließen müssen: Trotz beachtlicher Alkoholwerte bleiben die Weine ausgewogen und elegant. Als junger Wein begeistert Alvarinho durch Duft und Klarheit, doch im Holz ausgebaut gewinnt er an Tiefe und Struktur. Seine Vielseitigkeit macht ihn zu einem der spannendsten Weißweine des Atlantikraums.