Champagne Egly-Ouriet
„Kraftvolle Terroir-Champagner mit großer Finesse
Francis Egly
Francis Egly
Als Francis Egly 1982 den Familienbetrieb in Ambonnay übernahm, war die große Zeit der Winzerchampagner noch gar nicht gekommen. Doch war Egly eine der Führungsfiguren einer neuen Bewegung und bis heute einer der wichtigsten und besten Winzer der gesamten Champagne.
In den 1980erJahen, man mag es sich heute kaum vorstellen können, war die Champagne noch eine tendenziell eher arme Region, in der die Champagner fast ausschließlich von bekannten Häusern und Genossenschaften erzeugt wurden. Auch die Familie von Francis Egly verkaufte ihre Trauben im Wesentlichen an größere Häuser. Der junge Winzer aber hatte damals eine andere Vision. Er wollte eigene Champagner erzeugen und das Potenzial der Reben nutzen, die teils in der Gründungszeit des Weinguts in den 1940ern gepflanzt worden waren. So wurde Francis Egly zusammen mit Anselm Selosse und einigen wenigen anderen charismatischen Winzern zu einer der Führungsfiguren einer neuen Bewegung, die ihre eigenen Champagner in kleinen Mengen, aber von herausragender Qualität erzeugten. Statt des üblichen Non-Vintage „Brut“ und einer Prestige-Cuvée entstanden zunehmend trockenere Champagner, oft aus einem einzelnen Jahr oder einem einzelnen Weinberg. Was damals noch völlig unüblich war in der Champagne, was das besondere Augenmerk auf die Weinberge und die gewissenhafte Arbeit dort. Egly ist ein Mann des Weinbergs, der die Trauben erst in vollreifem Zustand liest und später die Grundweine vor allem in mehrjährigen Eichenfässern ausbaut, um den Weinen mehr Struktur, Komplexität, Ausdruck und Reifepotenzial zukommen zu lassen.
Das Weingut besitzt heute 12 Hektar. Davon befinden sich acht im Heimatort Ambonnay, die anderen in Bouzy, Verzenay und in Vrigny. Sein Portfolio ist so rar wie begehrt, vor allem wenn er hier und da ultrarare einzelne Parzellenweine erzeugt. Die Champagner sind dicht, voluminös und elegant und nach langer Reife „sur lattes“ immer von einem feinen Mousseux geprägt. Keiner der Champagner liegt kürzer als 36 Monate auf der Hefe nach einem vorherigen Jahr im Fass wohlgemerkt. Viele bleiben eher fünf oder sechs Jahren in den Kellern und werden mit meist minimaler Dosage von drei Gramm degorgiert.
© Fotos: Champagne Egly-Ouriet