Château Sociando-Mallet


Als die Weingüter des Médoc im Jahr 1855 klassifiziert wurden, war Sociando-Mallet noch nicht mit dabei. Es wurde erst bekannt, als Jean Gautreau es 1969 entdeckte und das ganze Potenzial herausarbeitete.
Es war Liebe auf den ersten Blick, auch wenn sich Jean Gautreau damals, als er das verkümmerte, 1633 von baskischen Adligen gegründete Anwesen in Saint-Seurin-de-Cardourne entdeckte, die Möglichkeiten nur im Geiste vorstellen konnte. Doch er hatte eine Vision und hat sie umgesetzt. Er investierte alles, was er hatte, ging zur Bank, erhielt einen Kredit und kaufte das Weingut ausgerechnet in Zeiten einer der schwersten Krisen in Bordeaux. Gautreau, ex Tennis-Spieler, der es einst bis ins Halbfinale des Tennis-Juniorenturniers Roland Garros in Paris geschafft und sein Geld als Immobilienmakler verdient hat, kam ursprünglich aus einer Winzerfamilie in Lesparre-Médoc und wollte zurück zu seinen Wurzeln. Zusammen mit Gérard Cler erzeugte er von Anfang an Weine, die schnell weit über Bordeaux hinaus bekannt, ja berühmt wurden. Angefangen hat er damals mit 5 Hektar. Als er im Jahr 2019 fünfzig Jahre nach dem Erwerb des Weinguts im Alter von 92 Jahren starb, waren es 83 Hektar besten Terroirs.

Seit dem Jahr 2015 wird Sociando-Mallet von Jeans Tochter Sylvie Gautreau zusammen mit François Hugueniot und Kellermeister Arnaud Durand geführt. Die 83 Hektar sind mit im Durchschnitt 35 Jahren alten Reben in einer Aufteilung von 55 % Merlot, 40 % Cabernet Sauvignon und 5 % Cabernet Franc bepflanzt und stehen auf der Terrasse 4 des Haut-Médoc in der Verlängerung von Pauillac und Saint-Julien. Die Weine erinnern dabei durchaus an die benachbarten Appellationen, auch wenn der Merlot-Anteil deutlich höher ist. Doch Sociando-Mallet ist immer muskulös, tief und dunkel, bietet gleichzeitig Frucht und Würze und kann hervorragend reifen. Was das Preis-Genuss-Verhältnis angeht, so steht Sociando-Mallet bis heute ganz weit vorne.
© Fotos: Château Sociando-Mallet
