Weingut Am Klotz

„Zwei bekannte badische Weinfamilien, zwei Generationen und ein Klotz“

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Vor einigen Jahren gab es am Isteiner Klotz im Markgräflerland ein Weingut, dem ein Nachfolger fehlte. Die Familien vom Sektweingut Reinecker und die Kellers vom Schwarzen Adler erkannten die Einzigartigkeit der Lagen und übernahmen es 2018. 

Die Familien, die seit langer Zeit befreundet sind, und zwar über beide aktuellen Generationen hinweg, sind seit langer Zeit tief in der badischen Winzerszene verwurzelt. Die Reineckers führen die gleichnamige private Sektkellerei, in der übrigens auch die Sekte der Familie Keller vom Schwarzen Adler entstehen.
Die Familie Keller wiederum erzeugte einige der besten Burgunder des Landes und führt dazu das legendäre Restaurant Schwarzer Adler. Das Weingut am Klotz bot den beiden Familien ein Experimentierfeld, wie man es nur selten in Deutschland findet.
Die Einzigartigkeit besteht nicht nur aus dem spektakulären Felsen, an dessen Rändern sich die Weinberge befinden, sondern auch in dessen Gestein: Jura-Kalk, wie man ihn aus dem Jura und teilweise aus dem Burgund, aber kaum irgendwo aus Deutschland kennt. Gesagt, getan, haben die beiden Familien das Projekt „Weingut am Klotz“ realisiert, die Weinberge auf biologische Bewirtschaftung umgestellt und mit einem ersten 2018er Spätburgunder den ersten Wein gefüllt.

Der Isteiner Klotz ist ein Felsüberhang, an dessen Anbrandungskehle man heute sehen kann, dass der Rhein an ihm sehr lange gearbeitet hat. Schließlich hat der Isteiner Klotz dem Rhein einst den Weg Richtung Norden versperrt, weshalb er früher über das Rhône-Tal ins Mittelmeer geflossen ist. Heute ist der Fels Teil eines Naturschutzgebietes, bei Kletterern sehr beliebt und auch das Wahrzeichen der umliegenden Weinberge.
Am und im Klotz findet man Relikte aus der Jungsteinzeit, eine Kapelle aus dem 11. Jahrhundert, eine Burgruine und Tunnelsysteme der Nazis, die den Klotz als Teil des Westwalls genutzt und in Teilen auch nach ihrem Gusto zurechtgesprengt haben.
Heute bietet er einen Lebensraum für eine Vielzahl von seltenen Tier-, Pilz- und Pflanzenarten. Man findet die Gottesanbeterin genauso wie den Wiedehopf, verschiedene Wildbienenarten und mehr als 350 unterschiedliche Schmetterlingsarten. Daher war es für die Familien von vornherein klar, dass dort kein Gramm Chemie ausgebracht, das Weingut also vielmehr biologisch-organisch bewirtschaftet wird.
Obwohl das Markgräfler Land ja zu den wärmsten Gegenden Deutschlands zählt, wirken die Weine vergleichsweise kühl.
Das hat viel damit zu tun, dass sie auf 360 Metern und entsprechend für deutsche Verhältnisse recht hoch liegen.
In den Nächten wird es dort auch im Sommer empfindlich kühl, was für den Weinbau ein Segen ist, bleibt doch die Säure erhalten, während die Aromatik komplexer wird.

© Fotos: Weingut Am Klotz

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