Weingut Château Branaire-Ducru

Die 1855 als „4ième Grand Cru Classé de Saint-Julien“ klassifizierten Weine der Familie Maroteaux haben in den letzten zehn Jahren an Komplexität und Frische gewonnen. Sie gehören zu den besten der Appellation.

Wer auf der Suche nach einem Grand Cru Classé aus dem Médoc ist, der nicht gleich beim ersten Atemzug genannt wird – und dementsprechend hohe Preise verlangt –, der aber über viele Jahre hinweg eine außergewöhnliche Konstanz und Klasse an den Tag legt, der ist bei Branaire-Ducru an der richtigen Adresse. Es gehört der sympathischen Besitzerfamilie Maroteaux, die das kleine Château noch heute selbst bewohnt.

Die Maroteaux machen nicht viel Aufhebens um ihre Weine, sondern sind ständig auf der Suche nach der bestmöglichen Qualität für ihre Cru und ihre Weinberge. Diese umfassen rund 60 Hektar, die hauptsächlich aus der Lage Beychevelle und zu einem kleinen Teil aus St. Laurent stammen.

Die Weinberge bestehen zum Teil aus über 100 Jahre alten Rebstöcken, das Durchschnittsalter liegt jedoch aufgrund einiger Neuanpflanzungen bei etwa 35 Jahren. Das recht warme Terroir ist von Lehm und Schotter geprägt und mit rund 65 % Cabernet Sauvignon, 28 % Merlot, 4 % Petit Verdot und 3 % Cabernet Franc bepflanzt. Aufwändige Untersuchungen haben im Laufe der Zeit 15 Mikroterroirs identifiziert. Um diesen gerecht zu werden, wurde 1991 eine Kellerei gebaut, die vollständig auf Schwerkraft basiert, so dass die Weine nicht umgepumpt werden müssen. Damals wurden 28 Tanks angeschafft, 2010 kamen zehn weitere hinzu.

Im Jahr 2022 wurde ein Erweiterungsbau fertiggestellt, der eine noch größere Differenzierung ermöglicht, so dass nun 75 verschiedene Parzellen parallel ausgebaut werden können. Die Weine werden vergleichsweise kühl vergoren und anschließend in bis zu 60 Prozent neuem Holz rund 20 Monate ausgebaut. So entstehen Weine von „aromatischer Integrität“, wie Patrick Maroteaux sagt. Es sind im wahrsten Sinne des Wortes klassische, feine Saint-Julien-Weine mit Dichte, feiner Würze und einem langen Reifefenster.

© Fotos: Château Branaire-Ducru