Weingut Château de la Dauphine

Bereits im 18. Jahrhundert genossen die Weine aus Fronsac bei Libourne einen hervorragenden Ruf und fanden mit dem florierenden Seehandel auch international ein treues Publikum. Das damalige Preisniveau lag sogar über dem von Saint Émilion und Pomerol.

Das Château de la Dauphine wurde um 1750 von Jean-Baptiste de Richon – Anwalt im Parlament von Paris sowie Zivil- und Strafrichter im Herzogtum Fronsac – erbaut. Der kurze Aufenthalt der Maria Josepha von Sachsen, „Dauphine von Frankreich“, verhalf dem Anwesen zu frühem Ruhm und prägte die Namensgebung.

Seit 2015 ist das Weingut in der Hand der Unternehmer-Familie Labrune. Es verfügt über 53 ha Rebfläche und gehört damit zu den größeren Betrieben in der Region. 

Die Topografie des Weinberges erinnert an ein Amphitheater, dabei beträgt der Höhenunterschied zwischen einzelnen Parzellen bis zu 60 Meter. Insgesamt 14 Bodenarten lassen sich zu drei Gruppen zusammenfassen: ein Ton-Kalk-Plateau auf einem Kalkstein-Untergrund, ein Kalkstein-Hügel auf flacher Fronsac-Melasse sowie sandiger Ton am Fuße des Hügels.

In den letzten Jahrzehnten wurde das Qualitätsniveau durch vielfältige Investitionen und Umstellungen stetig angehoben. Konsequenterweise gehörte dazu die biologische Produktion. Seit 2015 wird sogar nach biodynamischen Standards gewirtschaftet. Bodenbehandlung, Düngung und Bewuchs, Beschnitt, Strukturierung und Ernte werden individuell auf jede einzelne Parzelle abgestimmt. 

Seit den frühen 2000ern setzt das Château auch Maßstäbe in der technischen Ausstattung. In dem hochmodernen kreisrunden Gärraum warten Edelstahl- und Betontanks auf das nach der Ernte zweifach selektierte Traubenmaterial. Sämtlicher Transport erfolgt schonend, ohne Pumpen, per Schwerkraft. Für den optimalen Terroirausdruck werden die Trauben der einzelnen Parzellen getrennt vinifiziert.

Der 600 Barriques fassende Reife-Keller ist zur Hälfte unterirdisch angelegt, isoliert, belüftet und klimatisiert. Bis zur Flaschenabfüllung reifen die Weine hier 12 Monate lang.

© Fotos: Château de la Dauphine