Dass hier schon in der gallo-romanischen Zeit Wein angebaut wurde, verweist auf die idealen Bedingungen rund um das heutige Dorf Saint-Émilion. Eines der bedeutendsten Châteaux dieser prestigeträchtigen Appellation ist La Gaffelière, seit 300 Jahren in den Händen der Familie Malet Roquefort.
Im "goldenen Dreieck" zwischen den Hügeln der Châteaux Pavia und Ausone befinden sich die 38 ha Rebflächen, 22 ha gelten als Premier Grand Crus Classé. Die Parzellen sind in drei Zonen gegliedert: Das Kalksteinplateau liegt 90 m über dem Meeresspiegel und zeigt eine bis zu 5 m dicke Schicht aus grünem Ton und Mergel. Die Côte Sud/Sud-Ouest ist für die Reifung der Weine optimal ausgerichtet. Le Pied de Côte besteht aus tiefen Sanden, die Feinheit und Frucht hervorbringen. Die Gesamtfläche ist zu 75 % mit Merlot und zu 25 % mit Cabernet Franc bepflanzt.
Seit den 2000er Jahren wurde der Weinberg komplett umstrukturiert. Heute beträgt das Durchschnittsalter der Reben 35 Jahre. Sie werden je nach gewünschter Pflanzdichte nach Guyot Double oder Guyot Simple erzogen. Die gehäckselten Abschnitte bereichern den Boden. Die Zwischenreihen sind auf natürliche Weise bewachsen. Die Böden werden mechanisch bearbeitet.
Die grüne Lese ist selbstverständlich und auch die finale Lese erfolgt natürlich von Hand. Der Transport in die 20 temperaturgesteuerten Gärtanks des 2013 vollständig renovierten Kellers geschieht schonend per Schwerkraft. Nach der alkoholischen Gärung werden einige Partien für die malolaktische Gärung umgefüllt, während die anderen in den Tanks bleiben.
Der Ausbau erfolgt immer in getrennten Chargen. Für den Erstwein Château La Gaffelière wird zu 50 % neues Holz verwendet. Die Fassreifung dauert zwischen 14 und 16 Monate, dann erfolgt die Assemblage. Zwei Jahre nach der Lese erfolgt die Auslieferung der Flaschen.
© Fotos: Château La Gaffelière
