Wie auch andere große Häuser, etwa Lafite oder Latour, blickt das Château Mouton Rothschild in Paulliac (Médoc) auf eine lange Geschichte zurück. Mit dem Erwerb des Weinguts durch Baron Nathaniel de Rothschild 1853 erhielt es seinen jetzigen Namen.
Der Durchbruch zum Spitzenweingut ist vor allem seinem Urenkel Baron Philippe de Rothschild zu verdanken, der die Geschicke des Château von 1922 an leitete.
Noch ein Fakt für die potenzielle Millionenfrage: Mouton Rothschild ist das einzige Château, dessen Einstufung nach der Klassifizierung von 1855 angehoben wurde – und zwar 1973 vom Deuxième zum Premier Cru.
Die rund 90 ha große Rebfläche befindet sich auf einer mehr als acht Meter dicken Kiesauflage über einem kalkgeprägten Unterboden. Durch den kargen Boden müssen die Pflanzen tief wurzeln. Der Kies speichert die Wärme des Tages und sorgt zugleich für eine optimale Entwässerung. Insgesamt sind das optimale Bedingungen für Cabernet Sauvignon, der hier 81 % der Pflanzungen ausmacht. Es folgen Merlot (15 %), Cabernet Franc (3 %) und Petit Verdot (1 %). Dieses Verhältnis spiegelt nicht zwingend die Sortenanteile in der Cuvée wider, jedoch dominiert stets der tannin- und aromenreiche Cabernet mit typischer Cassisnote, ausbalanciert von der Geschmeidigkeit des Merlot. Nach dem Motto „Mouton ne change pas“ soll dieses Profil als Markenzeichen stets erhalten bleiben bzw. angestrebt werden.
Der imposante Gärraum erstreckt sich über zwei Etagen, so dass jeglicher Transport schonend über Schwerkraft erfolgt. Die Fermentation geschieht in Eichenfässern (44) und in Stahltanks (22) getrennt nach Parzellen. Für die etwa 20 Monate dauernde Reife kommen neue Barriques zum Einsatz.
Seit 1945 werden die Etiketten von wechselnden Künstlern und Künstlerinnen gestaltet - darunter Salvador Dalí (1955), Andy Warhol (1975) oder Niki da Saint Phalle (1997).
© Fotos: Château Mouton Rothschild