Ja, Sie liegen richtig, denn Name sagt es ja schon: Dieses Weingut gehörte einem Papst, genauer Klemens V – und das war zu Beginn des 14 Jahrhunderts. Die Verlegung des Papstsitzes nach Avignon und das dortige vinophile Engagement von Klemens beschert uns noch heute Top-Weine aus Châteauneuf-du-Pape, Gigondas und Beaumes-de-Venise. Aber das ist eine andere Geschichte.
Zurück nach Bordeaux. Das Château gehört zur Appellation Pessac-Léognan und liegt im Weinbaugebiet Graves. Es hieß zunächst „Domaine de la Mothe“ und war bis zur Revolution in kirchlichem Besitz. Zu einem der wichtigste Weingüter der Region wurde es im 19. Jahrhundert unter der Leitung von Jean-Baptiste Clerc.
Heute wird das Château von Bernard Magrez geleitet, einem umtriebigem Unternehmer, der nicht nur die weiteren Güter Château La Tour Carnet (Médoc), Château Fombrauge (Saint Émilion) und Clos Haut Peyraguey (Sauternes) sein Eigen nennt, sondern an weiteren rund 40 Weingütern international zumindest beteiligt ist.
Pape Clément gilt als Flaggschiff innerhalb der Magrez-Gruppe und hat in Vergangenheit viele Investitionen erfahren. 2003 wurde der neue Gärkeller eröffnet, 2007 folgte die Renovierung des prestigeträchtigen Reifekellers. In Weinberg und Keller wird akribisch gearbeitet, vor allem mit der Hand, aber auch mit modernster Technologie, mit Terrakotta-Gärbottichen und natürlichen Hefen. Wissenschaftliche Studien (auch zum Weinbau im Klimawandel) begleiten diesen und andere Betriebe.
Bewirtschaftet werden 60 ha Rebfläche. Auf einer der ältesten Schwemmlandterrassen, der so genannten "Pyrenäen-Kiesschicht“ reifen Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc und Petit sowie Sauvignon Blanc, Sauvignon Gris, Sémillon und Muscadelle.
Der 2009er Weißwein Château Pape Clément erhielt legendäre 100 Parker Punkte. Dasselbe spektakuläre Ergebnis erzielte der Rotwein des Folgejahrgangs.
© Fotos: Château Pape Clément
