Weingut Van Volxem

Wenn sich auf einem Weingut die Reste antiker Besiedlung finden, ist das historisch wertvoll – aber vor allem ist es ein Zeichen, dass schon die Römer die Steillagen an der Saar zu schätzen wussten.

Das Gelände des heutigen Weinguts Van Volxem wurde im Hochmittelalter von Mönchen neu „entdeckt“ und ab dem 17. Jahrhundert von Jesuiten als Klosterweingut bewirtschaftet. Dann kam die Revolution, dann die Enteignung, dann der ursprünglich Brüsseler Brauer Gustav van Volxem. Er erkannte das Potenzial der Lagen und brachte seine Produkte mit dem Aufstieg des Moselweins als weltweit begehrtem Luxusgut auf die internationalen Weinkarten.

Seit 2000 liegt das Gut in den Händen von Roman Niewodniczanski, der es umfangreich restaurierte, erweiterte und den traditionellen Weinbau um innovative Aspekte ergänzt: „Wir glauben, dass man viele Dinge anders machen sollte, aber auch vieles nicht besser machen kann, als es in unseren Steillagen seit Jahrtausenden praktiziert wird. Wir glauben an authentische Weine – an Handarbeit – bereitet mit wilden Hefen und ohne Schönungsmittel.“ 

Niedrige Erträge, manuelle Lese nicht vor Mitte Oktober und aufwendige Selektion sind weitere Kennzeichen. Aber vor allem sind es natürlich der karge mineralreiche Devonschiefer in den Steillagen und das kühle Saarklima, die für den typischen Ausdruck der überwiegend trocken ausgebauten Van Volxem Rieslinge sorgen: „reif in der Säure, dicht und komplex in der Struktur.“

© Fotos: Van Volxem