Château d'Yquem
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Wenn der lateinische Ausdruck „Erster unter Gleichen“ auf ein Weingut zutrifft, dann auf das Château d’Yquem, das als einziges den Titel „Premier Grand Cru Classé Supérieur“ trägt.
Im Gegensatz zu manch verstecktem Weingut in Bordeaux, insbesondere in den Appellationen Sauternes und Barsac, ist das Château d’Yquem nicht schwer zu finden. Das aus dem 16. Jahrhundert stammende Gebäude liegt auf dem höchsten Punkt der Appellation, umgeben von 110 Hektar, von denen 100 mit Reben bepflanzt sind. Davon sind 80% Sémillon und 20% Sauvignon Blanc.
Château d’Yquem hatte schon immer den Ruf, immer etwas besser zu sein als alle anderen Sauternes-Châteaux. Das war schon zu Zeiten des späteren US-Präsidenten Thomas Jefferson so, der als großer Weinliebhaber das Château 1790 zum ersten Mal besuchte. Damals war das Château erst seit fünf Jahren im Besitz der Familie Lur Saluces, die in die Familie Sauvage eingeheiratet hatte, der das Château seit 1593 gehörte.
Zwischen 1996 und 2009 verkauften die Lur Saluces das weltberühmte Weingut nach und nach an Bernard Arnault und seine LVMH-Gruppe, die das Weingut in ihrem Sinne weiterführen, während sich die Lur Saluces auf ihr zweites Sauternes-Weingut Château de Fargues zurückgezogen haben. Seit 2004 leitet Pierre Lurton das Weingut, der „Ducasse des Vins“, der auch das Château Cheval Blanc führt. Seit 1998 produziert Sandrine Garbay die Weine.Neben dem Vin de Garde gibt es keine süßen Zweit- oder Drittweine, wohl aber seit 1959 eine trockene Variante namens „Y d’Yquem“, die etwa 40% der Gesamtproduktion ausmacht und aus etwa 25% Sémillon und 75% Sauvignon Blanc hergestellt wird. Man kann es sich leisten, nur die wirklich guten Jahrgänge in Flaschen abzufüllen und die anderen gar nicht erst auf den Markt zu bringen. Die klassischen Süßweine enthalten im Durchschnitt etwa 125 Gramm Zucker pro Liter. Die botrytisierten Trauben gären oft bis zu sechs Wochen in neuen Barriques, in denen sie auch ausgebaut werden. Die besten Jahrgänge haben das Potenzial, ein Jahrhundert und länger zu überdauern.
© Fotos: Château d'Yquem
