Weingut Château l'Eglise Clinet

„Gekeltert in einem Geist, der Klassik und Moderne miteinander verbindet und für Eleganz sorgt.“

Denis Durantou

Seit Denis Durantou 1982 das Weingut seiner Familie übernommen hatte, entwickelte es sich zu einer der besten Adressen in Pomerol. Seine beiden Töchter Constance und Noëmie setzen nun seinen Stil erfolgreich fort.

Es war für viele Nichteingeweihte ein Schock, als sie Anfang 2020 vom Tod des so beliebten und großzügigen Pomerol-Winzers Denis Durantou erfuhren. Man kann den 1957 in der Dordogne geborenen Winzer, der zunächst in Paris Politik, dann in Bordeaux Önologie studiert hatte, durchaus als Weinlegende bezeichnen. Das Familienweingut Château L’Église-Clinet in Pomerol war zwischenzeitlich verpachtet gewesen, sodass Durantou zunächst eine Karriere in der Wirtschaft machen wollte. Als sich die Chance bot, das 4,5-Hektar-Gut zu übernehmen, nutzte er sie. Er veränderte so gut wie alles. Das betraf zunächst die Weinberge, die er nach und nach weitgehend mit ausgewählten Unterlagsreben neu bepflanzte und gleichfalls mit einer Massenselektion, die er aus den ältesten, 1919 gepflanzten Reben des Weinguts selektiert hatte. In den ersten sieben Jahren hatte er kaum Ertrag. Dafür wurde der später umso besser. Denis Durantou verstarb nach langer Krankheit. Die letzten vier Jahre hatte er mit seiner Tochter Noëmie zusammengearbeitet. Seine Frau, die Künstlerin Marie Reilhac, war bereits involviert, und auch der langjährige Kellermeister Olivier Gautrat blieb weiterhin im Weingut. Schließlich entschloss sich Constance, die zweite der drei Töchter, aus London zurückzukehren, um das Weingut mit in die Zukunft zu führen. Und diese sieht rosig aus; denn das kleine und sehr feine Weingut – 3,5 der 4,5 Hektar stehen unter Reben, der restliche Hektar wurde neu mit Cabernet Franc bepflanzt – erzeugt überragend gute, volle und sinnliche Weine mit einem Merlot-Anteil von etwa 90 %.

Denis Durantou

Die Gründung des Weinguts durch Jean Rouchut geht zurück auf das Jahr 1803. 1882 wurde es von Martial und Marie-Cécile Mauléon-Rouchut, Ururgroßeltern von Denis Durantou, erweitert. Sie erwarben 80 % eines Weinbergs des benachbarten Châteaus Clinet, ausgehend von einer Parzelle namens Chêne, die direkt unter einer alten Eiche liegt, und legten die Parzellen mit denen des Clos L'Église zusammen. Der von Ton und Lehm geprägte Weinberg ist eigentlich so klein, dass er an einem Tag gelesen werden könnte. Um aber die optimale Reife zu erreichen, gibt es mehrere Lesedurchgänge. Nach der Lese und dem Entrappen werden die Trauben vergleichsweise kühl im Edelstahl vergoren und über 18 Monate hinweg in 70 bis 80 % neuen und 20 bis 30 % einjährigen Fässern von Darnajou ausgebaut. So entstehen von Château L'Église-Clinet Weine, die diese Appellation von ihrer besten Seite repräsentieren: konzentriert, strukturiert und von Merlot dominiert, Weine von außergewöhnlicher Komplexität, wenn man ihnen die Chance gibt, lange in der Flasche zu reifen. Sie sind das Gegenteil von Pomerols fleischigen Fruchtbomben von den Sandböden am Rande der Appellation.

© Fotos: Château l'Eglise Clinet

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