Weinbaugebiet Mosel: unverwechselbar

Lange Zeit galt die Mosel für viele Deutsche und Niederländer als ideales Urlaubsgebiet für Caravaner. Viele Orte entlang des Flusses hatten ihre besten Flächen direkt am Ufer für Campingplätze zur Verfügung gestellt und in den Orten wurde der Weintourismus groß geschrieben. Winzerfeste, einfaches und billiges Essen und oft billiger Süßwein prägten das Bild der Region. Der Riesling in den Steillagen wurde zunehmend durch Müller-Thurgau, Kerner und andere Sorten im flacheren, leichter zu bewirtschaftenden Hinterland ersetzt. Das ganze Gebiet drohte zu verkümmern.

Wiedererwachen aus der Lethargie

Heute gibt es zwar weiterhin Campingplätze und mancherorts Weinseligkeit, aber das Bild der Mosel hat sich in vielen Köpfen wieder gerade gerückt. Auch in der Region selbst hat sich viel getan. Das zeigt sich in der Gastronomie, die heute deutlich vielfältiger ist und von der Weinbar „Die Mosel“ bis zum 3-Sterne-Hotel „Schanz“ oder etwas weiter im Hinterland bis zum Waldhotel Sonora reicht.

Vor allem aber tummeln sich an Mosel, Saar und Ruwer ambitionierte Weingüter, die große Klassiker ebenso produzieren wie junge, wilde Naturals. Die Basis für den Erfolg an den drei Flüssen – sieht man einmal von der Obermosel mit ihren kalkreichen Böden ab – basiert vor allem auf dem Zusammenspiel von Steillagen mit perfekter Sonneneinstrahlung, dem allgegenwärtigen Schiefer und dem Riesling, der dieses Terroir in Wein umsetzt.

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Omnipräsenter Riesling

Der Riesling macht die Mosel zu einem Weißweingebiet. 91 Prozent der Anbaufläche zwischen dem südlichen Moseltor bei Perl und der Mündung in den Rhein bei Koblenz sind mit weißen Rebsorten bestockt, davon über 60 Prozent mit Riesling. Damit ist die Appellation nach der Pfalz das zweitgrößte Riesling-Weinbaugebiet der Welt. Doch anders als in der Pfalz, wo die Weinberge eher sanft ansteigen oder sich etwas steiler an die Mittelhaardt schmiegen, ist die Mosel auch das größte Steillagengebiet der Welt, geprägt von rotem, blauem oder grünem Devonschiefer. Allerdings ist Schiefer auch ein Boden, auf dem der Spätburgunder eine besondere Klasse entwickelt. An der Mosel darf er erst seit 1987 wieder angebaut werden und bringt inzwischen zum Teil ganz hervorragende Qualitäten hervor. Tatsächlich dürfte der Spätburgunder an der Mosel eine rosige Zukunft haben. Auch das Weingut Maximin Grünhaus setzt auf diese Rebsorte und präsentiert in diesem Jahr erstmals ein VDP.Großes Gewächs aus Spätburgunder.

Mosel ist nicht gleich Mosel

Apropos Maximin Grünhaus ... Mosel ist natürlich nicht gleich Mosel ... Das Anbaugebiet der Mosel erstreckt sich von der luxemburgischen Grenze bis zur Mündung in den Rhein bei Koblenz über vier Zonen an der Mosel und zwei an den Nebenflüssen Saar und Ruwer. Der kleinste Bereich ist das Moseltor am Dreiländreck. Der Bereich Obermosel umfasst den oberen Teil der deutschen Mosel, denn als Moselle hat der Fluss bereits 278 Kilometer in Frankreich zurückgelegt, wo ebenfalls Weinbau betrieben wird. Am Dreiländereck verlässt der Fluss Frankreich und ist zunächst 36 Kilometer lang Grenzfluss zwischen Luxemburg und Deutschland, bis die Saar in die Mosel mündet und sich die Bodenstruktur völlig ändert. Die Obermosel ist der letzte Ausläufer des Pariser Beckens mit 670 Hektar Muschelkalk-, Keuper- und Mergelböden, auf denen vor allem Burgundersorten und Elbling gedeihen.

Ab Konz dominiert der Schiefer. Der Bereich Saar umfasst 720 Hektar und 22 Einzellagen. Darunter befindet sich auch die weltberühmte Lage Scharzhofberg. Nach dem Stadtgebiet von Trier beginnt die Mittelmosel, die aber gleich wieder durch die Mündung der Ruwer unterbrochen wird. Hier befinden sich 200 Hektar, fast ausschließlich Steillagen mit einigen der ältesten, noch vorrömischen Weinberge.

Das Herz schlägt an der Mittelmosel

Von Schweich bis kurz vor Zell reihen sich berühmte Orts-, Lagen- und Weingutsnamen aneinander. Dazu gehören Würzig, Wehlen, Zeltingen, Erden oder Zeltinger mit Lagen wie dem Ürziger Würzgarten, der Wehlener Sonnenuhr, dem Erdener Treppchen oder dem Berncasteler Doctor. Ab Zell wird es noch steiler und die Mosel schlängelt sich noch enger durchs Tal. Wer hier einmal einen der Weinberge hinabgestiegen ist, hat eine Ahnung davon, was die Moselwinzer täglich leisten. Der Bremmer Calmont hat eine Hangneigung von bis zu 68 Grad – das sind unglaubliche 248 Prozent. Der Riesling steht hier auf kleinsten Terrassen, die dem Berg abgerungen wurden. Diese Arbeit lohnt sich nur, wenn die Winzer für ihre Weine gut bezahlt werden, denn der Arbeitsaufwand ist etwa vier- bis fünfmal so hoch wie in Rheinhessen oder der Pfalz. Vor allem, wenn man wie beispielsweise Clemens Busch zu den biologischen Vorreitern gehört und die Anlagen nicht vom Hubschrauber aus gespritzt werden können.

Doch was die Spitzenwinzer unseres Portfolios an Mosel, Saar und Ruwer hervorbringen, ist jeden Aufwand wert: Die Rieslinge, ob Kabinett, Spätlese, Auslese oder Großes Gewächs, sind rein und klar, mit vom Schiefer getriebener Säure und Mineralität, leicht und doch hoch komplex. Vor allem aber sind sie unverwechselbar.

Weingut Maximin Grünhaus

Das Weingut Maximin Grünhaus befindet sich bei Trier, an der Mündung der Ruwer in die Mosel. Seit den Römern wird hier Wein angebaut. Seit einigen Generationen inzwischen liegt das Gut in den Händen der Familie von Schubert, heute ist Maximin von Schubert am Ruder.

Traditionell wird fast ausschließlich Riesling erzeugt. Die Umstellung auf eine aufwendigere, biologisch ausgerichtete Produktion erfolgte bereits vor vielen Jahren.

Nik Weis

Heiße Tage, kühle Nächte, steile Hänge, unbeugsamer Schiefer, Sonneneinstrahlung fast wie am Äquator. Rieslingspezialist Nik Weis nennt die Moselregion das „Tal der Extreme“. Hier sei „es entscheidend, den Blick fürs Detail zu haben und die feinen Unterschiede im großen Ganzen zu erkennen.“

Weingut Clemens Busch

In Pünderich, wo sich die Mosel durch eine enge Kehre schiebt und die Hänge zum Fluss hin steil abfallen, befindet sich das Weingut Clemens Busch, betrieben durch den Namensgeber, Partnerin Rita und Sohn Johannes.

Van Volxem

Wenn sich auf einem Weingut die Reste antiker Besiedlung finden, ist das historisch wertvoll – aber vor allem ist es ein Zeichen, dass schon die Römer die Steillagen an der Saar zu schätzen wussten.

Weingut Forstmeister Geltz Zilliken

Der Weinbau der Familie Zilliken lässt sich bis 1742 nachverfolgen. Heute leitet Dorothee Zilliken den Betrieb. Zum Team gehören u.a. Vater und Kellermeister Hanno, Ehemann Philipp sowie Mutter Ruth.

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