Lafon-Rochet ist ein "Quatrième Grand Cru Classé" Château in Saint-Estèphe, der nördlichsten der vier Orts-Appellationen auf der Médoc-Halbinsel. Nur fünf der über 50 Châteaux in Saint-Estèphe sind Grand-Cru-Weingüter.
Lafon-Rochet gehört zu den ältesten Châteaux der Gegend, die Ursprünge reichen zurück ins 16. Jahrhundert. Über Jahrhunderte hinweg wurden die Anbauflächen stetig erweitert und verbessert. 1960 übernahm die Familie Tesseron und begann die vollständige Umstrukturierung und Modernisierung.
Der letzte Inhaberwechsel erfolgte 2021 mit der Familie Lorenzetti, die bereits drei weitere Châteaux in Margaux, Pauillac und Saint-Estèphe ihr Eigen nennt.
Die 45 ha Rebfläche erstreckt sich über zwei Kuppen von Saint-Estèphe. Verschiedene Kiesablagerungen und blauer Ton prägen die Bodenstruktur. „Auf der einen Seite sorgt der Kies für eine hervorragende natürliche Drainage, die optimal für unsere Cabernet Sauvignons ist. Auf der anderen Seite reguliert der Lehm die natürlichen Wasserressourcen und bietet unseren Reben das perfekte Gleichgewicht.“
Angebaut werden Cabernet Sauvignon (48 %) und Merlot (45 %), ergänzt durch Petit Verdot (3,5 %) und Cabernet Franc (3,5 %). Die Weinstöcke sind im Durchschnitt 38 Jahre alt. Manche Parzellen wurden vor über 80 Jahren bepflanzt.
Seit 2020 wird auf biologischen Landbau umgestellt. Die nachhaltige Ausrichtung zeigt sich z.B. in einem 3 ha großen Naturreservat, in der Begrünung zwischen den Rebzeilen, der Anpflanzung von Hecken, Bäumen und Sträuchern in den Parzellen. Vielfältige Maßnahmen wirken gegen Überhitzung sowie Bodenerosion und fördern die Biodiversität.
Der 2015 errichtete Gärkeller hält für die Ernte 21 Beton- und 19 Edelstahltanks vor. Gärung und Mazeration erfolgen schonend, über einen Zeitraum von rund drei Wochen. Ein Teil der Weine durchläuft die malolaktische Gärung in Barriques. Der Ausbau im Barrique dauert zwischen 12 und 14 Monate.
© Fotos: Château Lafon-Rochet
