Die Grafschaft von Neipperg wurde im 12. Jahrhundert im nördlichen Württemberg gegründet. Sie umfasste rund dreißig Ortschaften und Dörfer, darunter die Stadt Schwaigern, in der die Hauptlinie der Familie bis heute lebt. Seit dem 13. Jahrhundert sind die Grafen von Neipperg untrennbar mit dem Weinbau verbunden.
In den 1970er Jahren begann die Familie, Liegenschaften in Bordeaux zu erwerben. Sie werden geführt von Stephan Graf von Neipperg und seiner Frau Sigweis. Seit 1983 leben die beiden in Saint-Émilion. Die Güter befinden auf beiden Seiten der Garonne und heißen Château la Canon La Gaffelière, La Mondotte, Château d’Aiguilhe, Clos de L’Oratoire sowie Clos Marsalette. Darüber hinaus gibt es Beteiligungen in Rumänien, in Sauternes, in Bulgarien und in Südafrika.
Jedes der Weingüter verfügt über sein spezifisches Terroirs, das im Wein zum Ausdruck gedacht werden soll. So zeichnet sich Canon La Gaffelière durch Komplexität und Eleganz aus, während bei La Mondotte Kraft und Mineralität im Vordergrund stehen. Aus dem Verständnis des Terroirs als Lebensraum leite sich die naturnahe Bewirtschaftung ab. So sind Château Canon La Gaffelière und La Mondotte seit 2014 biozertifiziert.
Auf der rechten Seite der Garonne spielt Merlot die Hauptrolle unter den Rebsorten. Auf von Natur aus wärmeaufnahmefähigeren Terroirs herrschen jedoch auch für den Cabernet Franc ideale Bedingungen. Diese traditionelle Rebsorte, eine der ersten, die in Bordeaux angebaut wurden, entwickelt auf diesen Böden eine komplexe Aromenpalette sowie eine überaus dezente Tanninstruktur.
Die schon zu Beginn der 1990er-Jahre eingeführte Produktion von Pfröpflingen aus den ältesten Reben der Vignobles Comtes von Neipperg ermöglicht die Vermehrung eines sehr hochwertigen genetischen Erbguts und garantiert die Unabhängigkeit bei der Neustrukturierung der Parzellen.
© Fotos: Vignobles Comtes von Neipperg