Mitte des 19. Jahrhunderts produzierte das Weingut Château Sénéjac umgerechnet bereits 100.000 Flaschen pro Jahr. Es gab wechselnde Besitzer – bis 1860 der Comte de Guigné übernahm, dessen Familie das Château 139 Jahre lang bewirtschaftete. 1999 verkaufte Charles de Guigné an die Cordiers, die eine Reihe Grand Cru Classé-Weingüter wie beispielsweise Château Talbot besitzen. Die Cordiers bringen das Anwesen auf das Niveau der besten Médoc-Châteaux. Seit 2011 führen Philippine und Marguerite sowie Gustave den Betrieb.
Sénéjac befindet sich auf halber Strecke zwischen Margaux und Bordeaux, auf dem lehmig-kiesigen Kamm der Gemeinde Pian-Médoc. Der Kies ermöglicht eine effiziente Entwässerung. Der Boden ist von Natur aus arm an organischer Substanz und bildet die optimale Basis für großen Cabernet Sauvignon (52 %). Etwas geringer ist der Merlot-Anteil (36 %). Ferner gibt es Cabernet-Franc (8 %) und einen Hauch Petit Verdot (4 %).
Das Anwesen erstreckt sich über 150 ha, 41 dienen als Rebfläche. Das Durchschnittsalter der Pflanzen beträgt 35 Jahre und die durchschnittliche Pflanzdichte 6.600 Reben pro ha.
In der Produktion hat man sich ein integriertes, also umweltschonendes, Vorgehen auf die Fahnen geschrieben. Dazu gehören der Verzicht auf Pestizide und eine Bodenbearbeitung, die das mikrobielle Leben gezielt unterstützt.
Önologe Eric Boissenot unterstützt schon bei der Ernteplanung, wenn das Material jeder einzelnen Parzelle analysiert wird, um den idealen Lesezeitpunkt zu bestimmen. Im Keller werden die entrappten Beeren sorgfältig selektiert. Die Gärung erfolgt nach Parzellen getrennt über 20 bis 30 Tage in thermoregulierten Edelstahltanks. Um die Geschmeidigkeit der Weine zu erhöhen, findet danach die malolaktische Gärung statt. Es folgt der Verschnitt des Jahrgangs. Die Cuvée darf dann 12 bis 14 Monate im Barrique (30 % davon neu) reifen.
© Fotos: Château Sénéjac
